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Große Herde und ganz viel Weide - unsere Rinder sind umgezogen

Große Herde und ganz viel Weide: unsere Rinder sind umgezogen.


Seit einigen Wochen leben unsere vier Rinder Pünktchen, Paula, Svenja und Ferdinand bei einem Pensionslandwirt vom Lebenshof Wilde Hilde. Nach einer nervenaufreibenden Verlade-Aktion kamen wir gemeinsam mit ihnen spät abends in ihrem neuen Stall in Hessen an. Sie bekamen zunächst ein eigenes Abteil im Stall, allerdings in Sichtweite zu den anderen 62 dort lebenden Pensionskühen (fast alle aus dem Tierschutz). Der Umzug war für Mensch und Kuh gleichermaßen schwer. Wir sind traurig, sie nicht mehr jeden Tag zu sehen und sie müssen sich an ein Winterleben im Stall gewöhnen. Ursprünglich bestand der Plan, unsere Rinder bereits im Stall mit den anderen Rindern zu vergesellschaften. Dies hat leider nicht funktioniert, da unsere Kühe die anderen Kühe zu stark ärgerten (man könnte annehmen, sie seien verwöhnt 😉).


Einmal die Woche fahren wir nach Hessen, bepackt mit einer Tüte Bürsten und Striegel, sowie Haufenweise Äpfel und ganz viel Liebe und verbringen dort Zeit mit unseren Kühen. Jede einzelne wird mindestens 30 Minuten lang gebürstet und es wird ausgiebig gekuhschelt. Diese Zeit ist für uns genauso wichtig wie für unsere Kühe. Gemeinsam kuscheln wir uns durch die Wochen, bürsten, was das Zeug hält und hoffen auf Sonne. Jetzt endlich ist es bald soweit: über 10 Hektar Sommerweide stehen unseren Kühen zur Verfügung. Gemeinsam mit einer neuen Herde können Sie den ganzen Sommer lang springen, spielen und ganz viel grasen.


Durch die besondere Begleitung vom Lebenshof Wilde Hilde sind unsere Kühe bestmöglich untergebracht. Nicht nur werden sie jeden Tag durch den Landwirt fachmännisch versorgt, auch Melanie von der wilden Hilde hat regelmäßig ein Auge auf sie. Mehrere Tierärzte sind in greifbarer Nähe und auch ein potenzieller Transport in die Tierklinik wäre durch Melanies Netzwerk kein Problem. Klauenpflege und Blutuntersuchung – bei uns im Stall immer ein unglaublich schwieriges Unterfangen- gelingen durch die Infrastruktur vor Ort ohne Probleme. Das alles und die Tatsache, dass die Wilde Hilde seit vielen Jahren erfolgreichen Tierschutz betreibt, waren für uns wichtige Kriterien für den Umzug unserer Kühe nach Hessen.


Schon nach einer Woche konnten wir beobachten, dass unsere Kühe sich wohl fühlen. Obwohl sie nicht happy über das kleinere Platzangebot sind, sind sie dennoch in ihrem neuen Zuhause angekommen. Sie unterhalten sich gerne und viel mit den anderen Kühen im Stall. Sie zeigen deutlich, dass sie sich auf den Austausch mit neuen Freunden auf der großen Wiese freuen. Ganz besonders freut uns die Entwicklung unserer schüchternen Svenja. War sie bei uns eher zurückhaltend und wenig verkuschelt, macht sie nun ihre Bedürfnisse absolut deutlich: Jedes Mal, wenn jemand den Stall betritt (und das passiert sehr häufig am Tag), ruft sie laut vor Neugier und Freude. Wenn wir sie besuchen, lässt sie sich mittlerweile insbesondere von Isa von oben bis unten durchbürsten und kuscheln. Wir merken, dass sie sich unglaublich freut auf das neue Abenteuer Sommerweide. Ferdi ist sichtbar gelangweilt. Er hat keine Lust mehr darauf, im Stall zu stehen. Er möchte raus und spielen. Trotzdem steht auch er immer wieder neugierig an der Absperrung zum anderen Kuhstall und unterhält sich interessiert mit den Nachbarküken. Paula ist nach wie vor eine grandiose Mama. und schützt Pünktchen vor Übermütigkeiten ihrer Geschwister. Pünktchen hat es nicht ganz leicht im vergleichsweise engen Stall, ist aber frech wie eh und je und muss sich immer wieder gegen Svenja und Ferdi durchsetzen. Sie kann es wahrscheinlich am wenigsten abwarten, bis es endlich raus geht.


Wir Menschen freuen uns jede Woche auf den Besuch bei unseren Kühen. Obwohl wir insgesamt vier Stunden fahren, bedeutet es auch zwei Stunden Qualitätszeit mit ihnen zu verbringen. Zeit für Verbindung und miteinander im Moment sein, Liebe geben durch Bürsten und Umarmung. Paula, Ferdinand, Svenja und Pünktchen bleiben Vereinstiere, die jetzt ihr Stück vom Tierischen Glück in Hessen ausleben. In Bedingungen, die sie bei uns so nicht haben konnten: Viel mehr Weide, als sie abfressen können, zusammen mit einer großen Herde und der Möglichkeit, viele neue Freunde zu finden. So schwer ist uns fällt, sie nicht mehr täglich zu sehen, so sehr freuen wir uns für sie, dass sie sobald die Sonne etwas länger durchhält, das absolut beste Kuhleben genießen können, was wir ihnen nur wünschen können: Über Weiden springen, mit den anderen Kühen spielen, sonnige Nickerchen halten und ganz viel grasen.


Wir werden unsere Kühe weiterhin regelmäßig besuchen, im Sommer vielleicht nicht jede Woche, aber trotzdem oft genug, damit sie nie vergessen, dass sie von Herzen geliebt werden.


Ein besonderer Dank geht an Melanie vom Lebenshof Wilde Hilde und natürlich ihren Landwirt. Obwohl sie ihren Hof fast ganz alleine wuppt, hat sie sich Zeit genommen, lange mit uns zu sprechen und immer wieder zu versichern, dass wir den richtigen Schritt gehen und dass unsere Kühe bei ihrem Landwirt in den besten Händen sind. Auch jetzt steht sie uns bei kleinen und größeren Fragen immer zur Seite. Danke Melanie. Wenn ihr die Wilde Hilde unterstützen möchtet, freuen sie sich über tatkräftige Helfereinsätze und natürlich Spenden.


Ein weiterer riesen Dank geht an die Paten unserer Rinder, die die Pensionskosten mittragen. Wie heißt es so schön: „Es braucht ein Dorf, um Kühe glücklich zu machen“ (oder so ähnlich 😉). Danke für Euch 😘


Fotos: Jan Engelhardt














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